Der Flamenco wurde zuerst nur innerhalb der Familien getanzt und war Ausdruck der Gefühle und Entbehrungen dieser Menschen. Damals war der Flamenco noch ganz frei in seiner Struktur und Rhythmus.
Später wurde er dann von den Adligen und Reichen entdeckt, welche die Zigeuner für ihre Feste engagierten. So wurde der Flamenco „salonfähig“ blieb aber immer noch exotisch. Anfang des 20. Jh.
entstanden die "cafés cantantes", eine frühe Form der heutigen Tablaos (Flamenco- Lokale). Dort wurde der Flamenco zum ersten Mal auf die Bühne gebracht. Es entstand auch der klassisch spanische
Tanz, der zu klassischer Musik getanzt wird. Er hat einige Elemente aus dem Volkstanz (z.B. Sevillanas) und dem Flamenco übernommen. Er hat aber ein ganz anderes Bewegungsmuster, sowohl in Raumwegen,
als auch in der Bewegung an sich. Meisten wird der klassisch spanische Tanz mit Kastagnetten getanzt, was beim Flamenco nicht der Fall ist. Als Spanien unter der Herrschaft Francos stand, wurde der
Flamenco zum Nationaltanz erklärt. Aber nicht der authentische, ehrliche Flamenco, sondern eine sehr kommerzielle, künstliche Version, die man auch heute noch in den Touristen-Hochburgen sehen kann.
In dieser Zeit sind sehr viele Klischees entstanden, die sehr schwer aus zu räumen sind. Heute findet man den Flamenco auf den großen Bühnen. Er ist sehr zeitgenössisch geworden, sowohl in der
Technik, als auch in seinen Inhalten. Die meisten Tänzer lassen sich von anderen Tanzformen inspirieren, ohne die Wurzeln des Flamenco zu vergessen. So bekommt der Flamenco ein anderes, moderneres
Gesicht. Aber auch der traditionelle Flamenco existiert noch. Er vermischt sich nicht und bleibt gleich in Form und Bewegung.